Sauter Klaviere Berlin Im Räumungsverkauf
Am Anfang stand ein junger Spaichinger Schreinergeselle, den es zur Musikkultur hinzog: Johann Grimm. 1813 ging er nach Wien zu Johann Andreas Streicher und seiner Frau Nanette Stein, um Klavierbau zu erlernen. Beethoven bezog nicht nur seine Instrumente von Streicher, sondern war auch eng mit ihm befreundet. Nanette führte über viele Jahre dem großen Komponisten den Haushalt. Streicher war darüber hinaus auch der Klavierlehrer von Mozarts Sohn und komponierte selbst im Stil der Wiener Klassik. (Die Firma SAUTER brachte kürzlich Streichers Variationen über ein englisches Volkslied auf CD heraus.) Aus der damaligen Hauptstadt der Musik und des Instrumentenbaus kehrte Grimm nach sechsjähriger Ausbildung voller Tatendrang und Ideen zurück. 1819 begann er in Spaichingen mit dem Bau von Tafelklavieren. Als Nachfolger und Erbe Grimms baute sein Neffe Carl Sauter die Werkstatt 1846 zu einer richtigen Manufaktur aus, die ein Dutzend Gesellen beschäftigte und bald zu den führenden Klavierherstellern in Schwaben zählte. Nach seinem frühen Tod übernahm Johann Sauter, erst 17jährig, zusammen mit seiner Mutter den Betrieb. Von zahlreichen Reisen, u.a. nach Amerika, brachte er viele Anregungen und Neuerungen mit. Aufgeschlossenheit, Pioniergeist und Liebe zur Perfektion prägten die Arbeit von Sauter von Anfang an. Eine Vielzahl von Erfindungen und klavierbautechnischen Verbesserungen von SAUTER wurden international patentiert. In die Ära Johann Sauters fällt auch die Umstellung der Produktion vom Tafelklavier auf das größere Pianoforte. Carl Sauter II, der die Firma ab 1909 leitete, trieb den Ausbau des Werks und die Steigerung der Produktion voran.