Fazioli ist eine Klaviermanufaktur, die der Pianist und Ingenieur Paolo Fazioli 1981 in der oberitalienischen Stadt Sacile (Friaul-Julisch Venetien, Provinz Pordenone) gründete. Für die weitgehend in Handarbeit gefertigten Flügel werden hochwertige Materialien verwendet. So bestehen die Resonanzböden aus Fichtenholz aus dem Fleimstal, aus dem schon der Geigenbauer Antonio Stradivari Material bezog.
Fazioli baut zurzeit (Stand 2010) sechs Flügelmodelle in den Längen 156, 183, 212, 228, 278 und 308 cm. Letzterer ist auch der längste Serienflügel der Welt. Dieser ist außerdem mit vier Pedalen statt der üblichen drei erhältlich. Das vierte, links der üblichen drei angebrachte Pedal übernimmt die Technik des Piano-Pedals beim Pianino. Es bewirkt, dass die Hämmer in Ruhelage näher an die Saiten herangeführt werden, und erleichtert dadurch das Spiel im Pianissimo, ohne (wie das Verschiebungs- oder Una-Corda-Pedal) die Klangfarbe zu verändern.
Die Instrumente zeichnen sich durch ihre Klangfülle, ihre präzise Mechanik und eine makellose Verarbeitungsqualität aus. Unter professionellen Pianisten erfreuen sich Instrumente von Fazioli zunehmender Beliebtheit, obwohl Instrumente dieses Herstellers auf Konzertbühnen nach wie vor deutlich seltener gespielt werden als die Instrumente von Steinway & Sons oder Bösendorfer. Prominente Fazioli-Pianisten sind u. a. Herbie Hancock, Angela Hewitt, Jan Mulder, Nikolai Demidenko, Markus Schirmer und Maurizio Baglini, der gleichzeitig Artdirector von Fazioli ist. Internationale Klavierwettbewerbe werden auf Fazioli-Flügeln ausgetragen. Der Sultan von Brunei kaufte einen Konzertflügel des Typs F-308.