Das Unternehmen wurde am 25. Juli 1828 von Ignaz Bösendorfer in Wien gegründet, der Lehrling bei Joseph Brodmann gewesen war und nun dessen Werkstatt übernahm. Innerhalb kürzester Zeit erwarb er sich durch seine sauber verarbeiteten und klangschönen Instrumente einen hervorragenden Ruf und erhielt 1839, als erster Klaviermacher überhaupt, vom Kaiser den Titel eines k.k. Hof-Claviermachers. 1858 folgte die Ernennung zum höher angesehenen Kammerlieferanten des Kaisers.
Als er 1859 starb, übernahm sein erst 24-jähriger Sohn Ludwig Bösendorfer das Unternehmen. Da die Titel der Hof- und Kammerlieferanten auf die Person bezogen waren, musste er erneut ein Gesuch beim Kaiser einreichen. Den Titel des k.u.k. Hoflieferanten erhielt er erst 1866, den des Kammerlieferanten Seiner Majestät 1869. Mit viel Geschick führte er das Unternehmen weiter und die Instrumente wurden bald in alle Welt exportiert. Franz Liszt, der Ausnahmepianist, dessen Klavierspiel bis dahin noch fast jedes Klavier ruiniert hatte, spielte vorwiegend auf Bösendorfer Klavieren, da diese Instrumente seinem Spiel standhielten.
1870 bezog das Unternehmen das schon bestehende Fabrikgebäude in der Starhemberggasse (heutige Adresse Graf-Starhemberg-Gasse 14) im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Zwischen 1871 und 1873 wurde die Fabrik für Bösendorfer adaptiert. 1872 später fand das erste Konzert in der ehemaligen Reitschule des Palais Liechtenstein an der Herrengasse statt, dem Bösendorfer Saal mit seiner legendären Akustik.
Aufsehen erregte 1900 der Imperial-Flügel mit acht Oktaven Tonumfang (vom Subkontra-C bis zum c5), der auf Anregung von Ferruccio Busoni gebaut wurde. Mit seinen 290 Zentimetern war der Imperial bis zum Erscheinen des Modells 308 der Firma Fazioli der längste in Serie hergestellte Flügel und ist bis heute das einzige Klavier mit 97 Tasten.